News

01.01.2016

Mathematik: Wenn Vorurteile Schule machen

Eine stärkere Förderung mathematischer Bildung in der Breite, aber besonders auch an der Spitze, wäre dringend nötig. Denn das Aschenputtel-Fach ist eine der Schlüsseltechnologien geworden, auf denen unser heutiger Wohlstand beruht.

Von Prof. Dr. Christiane Tretter



Wer sich für Mathematik begeistert, muss sehr viel Ausdauer mitbringen. Nicht nur für das Fach, sondern auch darin, Vorurteile auszuhalten. Kaum eine andere Disziplin ist so mit negativen Klischees besetzt und gleichzeitig eine der wichtigsten Grundlagen unseres Lebensstandards. Mathematiker gelten als unattraktiv, verschroben, unsportlich, weltfremd,
− und sie sind natürlich männlich.

 

In allen gesellschaftlichen Schichten ist es akzeptiert, mit seiner Schwäche in Mathematik zu kokettieren − und das, obwohl in unserem Alltag ohne Mathematik tatsächlich nichts mehr geht: GPS im Auto, Suchmaschinen im Internet, Computertomographie in der Medizin, Pin Codes für Kreditkarten, Musikstreaming aus dem Netz, alles beruht im Kern auf mathematischen Ideen oder Algorithmen. Es wäre also im Interesse unserer Gesellschaft und jedes Einzelnen von uns, hochbegabte junge Menschen zu unterstützen und zu fördern. Ich könnte mir kaum eine zukunftsträchtigere Investition von staatlichen Mitteln vorstellen.

 

Die Begeisterung für Mathematik gemeinsam mit anderen zu erleben, dafür bieten Wissenschafts-Olympiaden eine fantastische Gelegenheit. Gleichzeitig zeigen sie noch einen anderen unbekannten Aspekt der Mathematik: Sie ist ein Fach des sozialen Aufstiegs, bei dem es keine Rolle spielt, welche Eltern, welche Nationalität oder welches Geschlecht man hat. Denn über die Richtigkeit der Lösung eines mathematischen Problems entscheidet einzig objektive Logik und nicht subjektive Meinungen.

 

Zur Autorin:

Prof. Dr. Christiane Tretter ist geschäftsführende Institutsdirektorin des Mathematischen Institutes der Universität Bern. Sie war Gastreferentin am Olympiads Day 2016. 

Weitere Artikel

Mathematik

Aargauer Schüler gewinnt an der Mathematik-Olympiade

TeleZüri, 22.08.2024: Sich freiwillig mit Mathematik zu beschäftigen? Was wohl der Albtraum vieler Schüler ist, machen manche richtig gerne – und sogar als Wettkampf. Der Aargauer Schüler Felix hat an der Mathematik-Olympiade in England die Goldmedaille geholt.

Verband

Philosophie

Biologie

Chemie

Mathematik

Physik

Informatik

Die Wissenschafts-Olympiaden 2024/2025 - los geht's!

Das neue Schuljahr ist die Chance, an den Wissenschafts-Olympiaden in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft teilzunehmen. Wissen, Reisen und Freunde warten! Die Termine im Überblick in der neuen Agenda.

Verband

Mathematik

Philosophie

Mathys in der Welt der Mathe

Wenn man auf der Strasse an Mathys Douma vorbeigeht, würde man wahrscheinlich nicht vermuten, soeben dem ersten Schweizer IMO-Goldmedaillengewinner seit 17 Jahren begegnet zu sein. Wer ist dieser junge Mann mit dem ansteckenden Lächeln? Volunteer Tanish Patil zeichnet ein Porträt.

Mathematik

IMO-Selektion 2024

Die Selektionsrunde der Schweizer Mathematikolympiade ist abgeschlossen!

Mathematik

Resultate der zweiten Runde

Am Samstagmorgen fand die Zweite Runde der Mathematik-Olympiade in Zürich, Lausanne und Lugano statt und die Korrekturen sind nun alle erledigt.

Mathematik

Verband

Ganz in ihren vielen Elementen

Das Klischee: Mathe ist nur etwas für verschrobene Nerds. Das Gegenbeispiel: Ruhi Pungaliya. Die Finalistin und Freiwillige der Mathematik-Olympiade lebt zwischen Schwimmsport, Musik und Mathematik.